Ritter Karl von Ghega


*10.1.1802 bis †14.3.1860

Biographie

Der in Venedig geborene Karl Ghega, der Erbauer der Semmeringbahn, studierte in Padua und erwarb 1820 mit 18 (!) Jahren das Doktorat. Bereits 1819 arbeitete er bei der Errichtung der großen Gebirgsstraße bei Belluno mit, ab 1824 leitete er die Straßen- und Wasserbauten in der Provinz Treviso, 1830 bis 1836 in der Provinz Rovigo und 1836 bis 1840 den Bau von Teilstrecken der Nordbahn.

Ghega studierte 1836/37 in England und 1842 in Amerika das Eisenbahnwesen und wurde nach seiner Rückkehr im Dienst der Staatseisenbahnen mit dem Ausbau der südlichen und südöstlichen Bahnlinien betraut. 1848 legte er einen Streckenplan zur Überwindung des Semmerings unter Anwendung eines reinen Adhäsionsbetriebes vor und förderte gleichzeitig die Konstruktion entsprechender Lokomotiven. 1850 wurde er in den Vorstand der Generalbaudirektion der Staatseisenbahnen berufen und erhielt den Adelstitel.

Trotz heftigster Widerstände und schwierigster Bedingungen konnte der Bau der Semmeringbahn vorangetrieben und 1854 eröffnet werden. Österreich wurde damit zum Pionier beim Bau von Gebirgsbahnen mit durchgehend langen Steilrampen. In seinen letzten Lebensjahren baute Ghega das letzte Teilstück der Südbahn von Laibach nach Triest (1855-1857). Er starb im Alter von 58 Jahren in Wien.